Montag, 29. Oktober 2007

Insight Lane: Das MCA

Kurz vorweg ein Wort über diese neue Kategorie: Sie kann wirklich viele verschiedene Arten von Inhalt beherbergen, von der Beschreibung eines Ortes über die Rezension von Ausstellungen, bis hin zu dem Berichten von Observationen...

Es ist zwar schon etwas her, dass ich im Museum of Contemporary Art war, allerdings soll mich das nicht davon abhalten, davon zu berichten:

Wir alle kennen diese "moderne Kunst", diese verpönte Darstellung des trivialen, wo ein Loch in der Decke oder Fett in einer Ecke als "Kunst" gilt.
Eigentlich war es meine reine Neugier, die mich in das alte Gebäude direkt am Circular Quai führte, und als ich hineinging, dachte ich auch zuerst an die klassische "moderne Kunst": Zerstörte Ikea-Möbel, Kisten, aus Styropor. Wo ist dort die Kunst?
Ich ging also weiter in einen Raum, in dem die Bilder, die allesamt sehr "kühl" waren, weiter bearbeitet worden waren: Ein Text war ausgeschnitten worden, die Lettern lagen noch vor den Bildern.
Sie erzählten Geschichten. Keine fröhlichen, keine netten, eher kühle, teilweise wahnsinnige. Der Raum wirkte.
Und es sollte weitergehen.
Ein Raum, in dem auf wandeinnehmenden Transparenten Chaos und Mord herrscht, wie von einem Kind gemalt. Ein Vogelmensch, der einen anderen isst, ebenfalls gemalt wie von einem Kind. Ekel macht sich breit, und schnell geht der Schritt weiter in die nächste Etage: Australische Kunst. Kann das so schlimm sein?
Auf den ersten Blick nicht, nette Stöcke, Bilder die "fluffig" wirken, Bilder mit Strichen, die einen in das Universum blicken lassen. Aber kurz darauf wird auch hier wieder der Psycho-Unterton deutlich: Riesige Bilder, die zuammengesetzt wirken, auf denen unten "Do you want to be my bitch" steht, die trotz ihrer unangenehmen Aura nicht aufdringlich wirken, sondern schlichtweg... komisch...

Dann ein Raum, in dem viele Zeichnungen ein und derselben schwarzen Box hängen, was einem nach den anderen Räumen auch unheimlich vorkommt...

Also, schnell in den obersten Stock eine Sonderausstellung, Body Double.
Eine Ode an den Körper, die Darstellung wird als Ästhetik gewertet, und doch wirken viele Ausstellungsstücke sowohl anziehend als auch abstoßend... Die zerfließende Frau, der Fuß mit Absatz (wohlgemerkt nur Fuß), der Gang mit Menschenhaaren...

Als ich aus dem Museum hinausging wusste ich, dass ich mir nie eines der Bilder aufhängen würde, aber wohl nochmal hierhin zurückkehren würde, denn auch wenn es eine Gänsehaut erzeugt, so ist es doch gute Kunst. Und nicht nur moderne Kunst...

Sonntag, 28. Oktober 2007

-Aufbau-

Ok, ok, ich gebs zu, die Idee mit den Wochenberichten hat, gelinde gesagt, nicht geklappt, allerdings gibt es dafür auch Gründe, denn Arbeit und sonstige alltäglichen Termine sorgen ihrerseits für nicht unbedingt verminderten Termindruck...

Wie geht es also auf diesem Blog weiter?
Er wird sich in Zukunft in drei Gebiete splitten:

1. Die Fotos: Die Fotos werden auch in Zukunft weiter online gestellt, und sie können auch weiterhin heruntergeladen werden. Pro Woche sollten ein bis zwei Alben hinzukommen...

2. Die Corner of Complaint: Ja, davon haben wir schon eine gesehen, sie sollen hauptsächlich eine parodierte Sichtweise auf Alltagsdinge wiedergeben, und wir haben da noch vieeeel Material =). Auch hier sind ein bis zwei Posts pro Woche angepeilt.

3. Die Insight Lane: Die Posts, die unter diesem Header veröffentlicht werden, handeln nicht von unserem Alltag, sondern versuchen einen größeren Bogen zu schlagen, quasi den Gegenpol zu der Corner of Complaints zu bilden.

Der aufmerksame Leser wird festgestellt haben, dass der Blog somit ungleich unpersönlicher wird. Stimmt, bis auf die Fotos.
Allerdings gibt es ja auch noch die klassischen Wege der Kommunikation, und wir sind da gerne bereit solche Fragen direkt zu beantworten, und nicht über den Blog.
Wir wünschen trotzdem gute Unterhaltung mit dem Blog, denn dafür ist er da!

Fotos! Ganz viele...

Ja, der Hiatus ist quasi vorbei, bevor ich allerdings sage, wie das Ganze hier weitergeht, erst einmal ein paar Fotos! Mehr als 200, um genau zu sein...


Sydney Chaos


Sydney Suit


Sydney Centennial


Viel Spaß mit ihnen!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Corner of Complaints Vol. 1

Heute: Taxis.

Jawohl, ich möchte diesen ersten historischen Meckereintrag einer ganz ganz besonderen Gruppe von Verkehrsteilnehmern hier in Sydney widmen. Zuerst einmal ist es nicht so als könnte ich die Innenräume eines Taxis beschreiben, ich hätte gelinde gesagt Angst. Große angst. Diese Taxifahrer erwecken nicht nur auf den flüchtigen blick den ich ihnen manchmal zukommen lasse (wenn einer mich wieder fast auf dem Bürgersteig überfährt welcher scheinbar als angenehm wenig befahrene Fahrbahnextension bzw. Überholspur gilt, aber dazu später mehr.) den Eindruck als seien sie mit Menschen etwa so nah verwandt wie ein Pandabär. Der Panda ist übrigens noch aus einem weiteren Grund erwähnenswert: die allerschlimmsten scheinen recht durchgängig chinesischen / asiatischen Ursprungs zu sein. Eine wohlgemeinte Warnung: wenn ein Taxifahrer in eurer nähe sein Fahrzeug betreibt: flüchtet, wenn er Asiate ist: flüchtet SCHNELL und betet. Letzteres nur für den fall dass ihr das noch mal gemacht haben wolltet bevor ihr sterbt.
Die Analphabetenquote scheint unter ihnen auch 100% zu betragen: eine extra Busspur (ein durchgehend roter Fahrbahnstreifen wo alle 20 Meter 10 Meter lang „BUS“ draufsteht) wird einfach mal mitgenutzt. Warum auch nicht. Ist ja frei . . . bis auf 1500 andere Taxis die dieselbe Idee hatten. Die Überholtechniken sind auch durchaus sehenswert: ich hatte bisher die ehre nahezu jede Variante das eigene an einem anderen Fahrzeug vorbei zu manövrieren zu sehen: ob Schlangenlinien auf der Autobahn (links rechts rechts links. . .) oder einem shortcut auf den Bürgersteig, oder überholen auf Zebrastreifen. Alles. Und ich glaube das war noch lange nicht alles. Auch das bremsen ist so ne Sache: die Variante „Intervallbremse“ (Intervalle: 1 bis 2) scheint sehr beliebt, degressiv oder progressiv zu bremsen ist einfach mal nicht.
Auch Ampeln scheinen eher als leselicht als als Verkehrszeichen angesehen zu werden. . .
Justus und ich kamen bereits ernsthaft ins grübeln wie so ein Einstellungstest für Taxifahrer aussehen könnte. Wir kamen zu folgendem Anfang:

1. Was ist ein Stoppschild?

A) Ein Zeichen dass man anhalten soll
B) Eine Aufforderung mit dem rauchen aufzuhören
C)  (für die die nichtmal lesen können)
D) Park und Haltemöglichkeit hier
E) Potentieller neuer Teller. Später mit Werkzeug wiederkommen.

2. Welchen Zweck erfüllen Ampeln?

A) lustige lichter, dienen der Unterhaltung damit das fahren nicht ganz so langweilig ist
B) Ampel? Ich gucke auf die Strasse, nicht auf Details.
C) Que? A galinha doce sour? (what? Chicken sweet sour?)
D) Regelt die vorfahrt. (rot = anhalten grün = fahren.)
E) Regelt die vorfahrt. (Taxi = fahren, Rest = ausweichen)

3. Was gilt wenn kein anderes Zeichen aufgestellt ist an Kreuzungen?

A) Rechts vor links
B) Mit Mao nach vorn
C) Rechts vor Links
D) Taxi vor Rest.
E) Que? A galinha doce sour?

4. Geschwindigkeiten; was bedeutet ein (30) Schild?

A) Straße darf 30 Spurig genutzt werden
B) Nicht langsamer als 30
C) Zulässige Höchstgeschwindigkeit 30
D) Wer alter ist als 30 hat hier vorfahrt
E) Zahlenkenntnis reicht nicht über 2 hinaus.

To be continued. . .


Wenn mich kein Taxi überfährt. . .

Sonntag, 14. Oktober 2007

Wochenbericht / Bald Tagesbericht!

Es wird dem aufmerksamen Leser aufgefallen sein, dass die Berichte bisher viele Fotos, wenig Alltägliches und viel Absonderliches enthielten. Das ändert sich in diesem Moment.
Jeder Sonntag wird ab nun für die Wochenberichte herhalten, die sich mehr mit dem alltäglichen beschäftigen...

Montag:
Der Montag hatte allein aus dem Grunde etwas weniger Inhalt, da Robert und ich erst um 2 Uhr aufgestanden sind, und wir somit selbst die Russische Landplage hinter uns ließen, was in der Zukunft nicht mehr vorkommen sollte. Nachdem wir uns aufgerafft hatten, haben wir dann auch gegen 4 Uhr unseren Weg angetreten, um herauszufinden, wie das alternative Hostel, welches wir am Abend zuvor rausgesucht hatten, das Victoria’s Budget Accomodation, sich gegen unseren Eindruck vom Eva’s schlagen würde. Wir liefen nun also so gegen 30 Minuten lang durch Sydney, und kamen so in einen Distrikt, der sehr hügelig, sehr Indisch und sehr flach war, Surry Hills. Wir kamen in das Hostel, sahen uns dort um, waren eigentlich soweit positiv überrascht: Die Aussicht auf die gleichen Leute über einen lange Zeitraum um einen herum, wohnliche Gegend (auch wenn es direkt an einer großen Straße war), Internet, Fernsehraum, das alles für einen Preis der 30$ weniger pro Woche als Eva’s, genial!
Unsere Euphorie legte sich allerdings schnell, als uns der Besitzer des Hostels sagte, dass es in 4 Wochen in Privatbesitz übergehen würde und wir damit keinerlei Alternative aufgetan hatten. Er schickte uns dann allerdings eine Straße weiter, wo es das neue Langzeithostel des Besitzers geben sollte, das so genannte Pink House, direkt neben dem Kangoo Backpackers…
Kurz darauf waren wir beim Kangoo Backpackers an, da niemand beim Pink House aufzufinden war. Die Leute dort waren sehr freundlich, allerdings nicht sonderlich kompetent, so konnten sie uns nicht einmal mit solch rudimentären Informationen wie den Zimmergrößen oder Internetanschluss versorgen. Ein Reinfall also…
So erfolglos gingen wir dann Richtung Central Station, wo wir dann auch die ersten der BERLIN-Fotos anfertigten. Da es noch nicht allzu spät war, dachten wir uns, könnten wir doch mal an der Waterfront vorbeischauen, Sydney @ night quasi… Weitere 20 Minuten später, in denen wir einmal quer durch Downtown Sydney liefen, haben wir uns dann mal ein Baskins&Robbins Eis gegönnt, und haben uns zwischen dem Circular Quai und das Opera House gesetzt. Echt cooler Ausblick von dort aus! Kurz daraufhin ging es auch schon wieder ins Hostel zurück, wo wir nur kurz Rapport ablieferten bei den anderen die eventuell an dem anderen Hostel interessiert gewesen wären bevor wir uns wieder auf die Wohnungs- und Arbeitssuche machten.

Dienstag:
Nach dem Vorfall in der Nacht mit der Russischen Lawine von dem ich schon ausführlich berichtet habe (siehe Eintrag Tagesrythmus) begaben wir uns in die Küche, um dort die weitere Vorgehensweise der nächsten Tage zu besprechen. Dort trafen wir dann auf Sören und Marco, zwei Jungs die ungefähr so alt sind wie wir, die sich, wie es sich im Laufe der nächsten Tage herausstellen sollte, ähnliche Pläne gemacht hatten was ihren Aufenthalt hier in Australien anging. Nach einer sehr belustigenden Unterhaltung in der die frischen Anekdoten propagiert wurden machten sich Robert und ich auf, Sydney mal ein wenig von der angenehmeren Seite zu beobachten, und zwar indem wir uns in den Park legten. Wer die Fotos gesehen hat, weiß was Energie dort bedeutete, und unter anderem haben wir gutes Deutsches Brot gefunden sowie Robert eine neue Brille bestellt. Umgeben von Fitnessverrückten haben wir also im Park gelegen, uns mal ein wenig entspannt. Am Abend hingegen hat sich bei uns Ernüchterung breitgemacht was das Projekt Wohnung angeht, denn die Preise sind entweder viel zu teuer oder sie sind komplett unmöbiliert sowie äußert heruntergekommen…

Mittwoch:
An diesem Tag ging es dann nach moderater Aufstehzeit und einem guten Frühstück nach Bondi mit Gregor, Marco und Sören, wo wir aufgrund zu kalter Temperaturen den Coast Walk mit seinen Scenic Viewpoints klar dem Pazifik vorzogen, auch wenn das Wasser mit seinen meterhohen Wellen teilweise doch sehr verlockend aussah. Nachdem ich häufiger zur Raison gerufen wurde, da ich mich hinter die doch sehr läppischen Absperrungen bei den Klippen begab (hallo, wer stellt ein Geländer 5 Meter von der Klippe entfernt auf?), versuchten wir letztendlich doch noch ein wenig die Sonne und den Wind zu genießen. Aufgrund einzelner Personen sind wir allerdings nicht zu dem Friedhof direkt am Pazifik gelaufen, sondern machten uns recht bald auf den Rückweg, da das Hungergefühl doch relativ schnell überhand nahm. Wieder im Hostel angekommen machten wir uns dann auch direkt an das Kochen, wo uns aufgrund eines „Unfalles“ von Robert noch läppische 1,5 Kilo Reis vom Vortag zur Verfügung standen „Robert, wie viel von dem Kilo Reis hast du gemacht?“ „Ähm, alles…“. Es endete damit, dass wir quasi alles in zwei Pfannen kippten, diese randvoll waren und wir Reispfannen Deluxe gegessen haben, und zu viert haben wir auch zwei randvolle Pfannen gegessen, laufen macht hungrig…
Danach ging es auch wieder auf die Zimmer und die Russische Plage war auch dieses Mal ein Grund, ein wenig ehrfürchtig in der Nacht zu sein…

Donnerstag:
Waschtag! Robert und ich gingen am Vormittag nach Sydney, um dort noch einige Sachen zu erledigen, wie unter anderem das Kaufen von Flip-Flops sowie dem Abholen seiner Brille, was allerdings darin endete, dass er mit einem Auge perfekt sah und mit dem anderen mit 3,5 Dioptrin, aber das erzählt er besser selbst… Am Nachmittag wuchteten wir also unsere Wäsche auf das Dach des Eva’s, und während wir dort warteten kamen auch Sören, Marco und deren Zimmergenossen auf das Dach, um uns etwas Gesellschaft zu leisten. Wir versuchten das Deutsche Brot zu essen, allerdings hat Robert es in kürzester Zeit geschafft das vorhandene Messer in seine Einzelteile zu zerlegen, und bald darauf fing das Gewitter auch schon an, und zwar eines von der Sorte wie wir es in Deutschland als unangenehm bezeichnen würden… Der spätere Abend verlief weitestgehend normal, der Aussie im Zimmer wirkte etwas apathisch, die Russische Plage erzählte uns von ihrem Besuch in einer Gay-Bar….

Freitag:
Der Vormittag ging relativ schnell vorbei, eine Menge zum Planen, ein wenig Schlaf nach der kurzen Nacht… Gegen Mittag machten sich Robert und ich allerdings auf, um in Chinatown denn nun endlich ein Bankkonto zu eröffnen, was wir bisher immer elegant verschoben hatten. Dort angekommen wurde ich informiert, dass ich doch bitte meinen Pass und nicht nur meinen Perso bräuchte, aber da die Bank ja heute richtig lange auf habe, 5 Uhr, wäre es ja wohl kein Problem… Ich hetzte nach Kings Cross und zurück, kam rechtzeitig an und eröffnete das Konto. Kurz darauf telefonierte ich mit Sören, und wir verabredeten uns für einen Museumsbesuch am Circular Quai.
Dummerweise kamen wir dort um 5 Uhr an, was hier anscheinend gleichzusetzen ist mit „really late“, denn es war die closing time… Nach einer Visite von den Rocks ging es weiter nach Darling Harbour, wo uns eine nette junge Dame einen Energydrink namens „Mother“ kostenlos anbot. Nach dem Backpackermotto: Es ist kostenlos, du sagst nicht nein! tranken wir sie flugs aus und erwarteten mit Spannung den Effekt.
Der nicht eintrat.
Außer wenn man eine Lust auf Möwenjagd dazuzählt.
Ich ging kurz danach in das Tanztheater BERLIN, mehr dazu im gleichnamigen Eintrag im Blog… Als ich daraufhin allerdings in das Hostel zurückkam, wurde ich auf meine dezent erweiterten Pupillen hingewiesen… DA war der Effekt von Mother! Ich wurde auch danach nicht müde und konnte nach einigem schönen skypen erst gegen 3 Uhr morgens einschlafen. Insgesamt beziffere ich die Nacht allerdings mit circa 3 Stunden Schlaf, aus bekannten Gründen…

Samstag:
Lange Schlafen muss manchmal sein…
Der Trip nach Manly war sehr lohnenswert, denn dort wurde endlich einmal das Wasser getestet! Es ist kalt, ja, aber nicht so kalt wie ein eisiger Wind der obendrüber weht. Das Bodysurfing macht hier einen Riesenspaß, und wir werden sicherlich in Zukunft häufiger mal an den Strand fahren, es entspannt einfach unglaublich. Man sollte auch anmerken, dass Robert und Marco die ersten waren, die im Wasser waren, Sören und ich nahmen eine etwas abwartende Position ein, folgten nach 5 Minuten, in denen die beiden nicht schreiend wieder aus dem Wasser gekommen waren… Ein nettes Abendessen aus Pasta rundete das Erlebnis ab und so gingen alle Beteiligten zufrieden zu Bett..

Sonntag:
Phase 10 wurde ausprobiert! Allerdings wirkt sich starke Sonneneinstrahlung nicht gut auf die Konzentration der Spieler aus, wir alle 4 hatten letztendlich einen doch sehr aufgeweichten Kopf… Das Pfannkuchenessen ist auch über die Bühne gegangen, immerhin circa 10 Pfannkuchen pro Nase…

So, das war der erste Bericht, ich werde versuchen es in Zukunft täglich zu machen, dann ist er auch detaillierter…

Samstag, 13. Oktober 2007

Thank you for not Smoking

Wenn man hier in Australien ist, dann kommen einem manche Diskussionen sehr überflüssig vor.

Ganz vorne in dieser Reihe ist die Diskussion um die Einführung von abschreckenden Bildern auf Zigarettenschachteln. Hier ist dies längst Realität. Und das Verrückte ist:

Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Wenn ein Bild wie dieses (WARNUNG: Nicht nach dem Essen angucken) auf der Zigarettenschachtel prangt oder dieses auf dem Bus, dann wird einem schon mal schlecht. Also mich hätte es definitiv vom Rauchen abgehalten. Zudem die Grenze hier bei 18 Jahren liegt. Und da die Packung 8€ kostet.

Da hat Australien alles richtig gemacht.

Warum ziert sich Deutschland?

BERLIN

Gestern war ich nun also in dem Stück, und ich muss sagen dass es jeden einzelnen Dollar wert war.

Ich ging zuerst in dieses Theater ohne zu wissen, was mich erwarten würde, der Hinweis dass dieses Stück von der Sydney Dance Company ist und dass ein sich iOTA nennender Sänger, der in Australien Kultstatus annimmt, dort witwirkt, ließ mich auf ein Musical-Tanztheater schließen.

Teilweise richtig.

Wenn man 17 Tänzer auf 120 Quadratmeter packt, von denen man nicht die Vorgeschichte kennt, ist es verdammt schwer genau diese ohne Worte in 75 Minuten zu erzählen.

Es spielt in dem halb zerbombten Berlin der Nazis, wo Hoffnung und Geborgenheit die letzten Dinge sind, die man erwartet, und das Stück bietet auch nur die Aussicht auf diese.

Es ist nicht schön in dem Sinne, dass es Hollywood-mäßig aufgezogen ist: Aber wenn Leute, die wie SS-Männer gekleidet sind, Hakenkreuze tanzen, wenn 17 Tänzer den Hitlergruß vollführen, wenn sich die maskuline Lust in purer Sexualität und Vergewaltigung ausdrückt, und wenn dazu ein disharmonischer Klang ertönt, der die Dunkelheit nur noch verstärkt, dann kann man sich dem Bann das Stückes nicht entziehen.

Der Engel, der unter anderem auch auf den Plakaten zu sehen ist, dient nicht als Erretter, sondern als Beobachter, er kommentiert, er wirkt wie der eine kühle Pol in dem Stück, der andere ist die Nazi-Frau, die immer das gleiche, eisige Lächeln auf dem Gesicht hat, egal ob gerade Leute exekutiert werden oder ob der Außenseiter von den Soldaten schikaniert wird.

Die Zirkusleute versuchen einem kleinen Mädchen durch eine Vorstellung Hoffnung und Erleichterung zu geben, nur damit der Offizier kurz darauf ihr Tagebuch verbrennt.

Und während der gesamten Vorstellung sitzt eine Frau in der Ecke und strickt...

Niemand ist überflüssig, alles perfekt choreografiert, von dem Hünen der den Tod seines Kumpanen beschreit hin zu der Mittellosen, die von dem Soldaten bedrängt wird.

Die Beklommenheit und Intensität sind die Methoden, die zusammen mit der wirklich genialen Stimme des Sängers zu einer inneren Gänsehaut führen.

Ich bin nach der Vorstellung noch 10 Minuten sitzengeblieben...

Fotos, gleich zweimal!

Heute mit zwei Fotoalben: Einmal der zweite Teil vom Eva's, in dem auch noch ein wenig der Darling Harbor unter die Lupe genommen wird, sowie ein Fotoalbum von Manly...

Sydney Eva's Reloaded


Sydney - Manly


Viel Spaß mit ihnen!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Brauche Zeit, habe keine...

Heute Nachmittag hat sich das perfekte Beispiel von Eigenartigkeit ergeben: Wir haben unsere Wäsche gewaschen und haben oben auf der Dachterrasse gesessen, lesend und schreibend.

Als ich dann einmal nach rechts guckte sah ich genau den Sonnenuntergang, der auf den Fotos zu sehen ist, wunderschön. In dem Moment fragte ich mich, was die meisten anderen Leute wohl zu uns sagen würden: Wir, die wir in einer der klimatisch günstigsten Städte der Welt leben, haben einen erstklassigen Blick auf einen genialen Sonnenuntergang vor einer Skyline, wie sie Deutschland nicht kennt. Es waren so 23°, neben uns eine absolut idyllische Kulisse, und was tun wir?

Auf die Wäsche warten...

In Europa hätten wir einen solchen Blick wohl nur sehr schwer bekommen können, das Gewitter das folgte hatte es allerdings ebenso in sich und schon bald prozessierten wir in die heute sehr belebte Küche. Morgen ist für mich Kultur angesagt, es geht in das Tanztheater BERLIN, ansonsten wird wohl Kurzweil auf dem Programm stehen...

A single shred of life can tear your dreams apart, but the most beautiful things arise from the feelings of the released mind...

Fotos! vom Wohnen

Ja, jetzt gibt es auch Fotos von dem Ort an dem wir wohnen, allerdings heute nur den Dachgarten und die Facilities, erst morgen gibt es das Zimmer und den Rest zu bestaunen...

Sydney - Eva's


Auch dieses Mal mit Kommentaren!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Cellular Disorientation...

*wählt Nummer*

Beeep, beeeep...

"Welcome to the Australian Tax Office Hotline, this ystem will help you with your questions"

"If you are retired, or you want to retire, press 1. If you have some tax file number enquiries, press 2" *drück*

"Thank you, if you want to retrieve your Tax File number, press 1" *drück*

"Thank you, please enter your Tax File number now. Although this step is voluntary, we would recommend doing it, as it makes all processes easier. Please enter the number now"

"As you have not entered your TFN, your call will be forwarded to a service representative now"

"Thanks for calling, you are currently on hold..."
*end of call after 5 minutes of being on hold*

"Thanks for calling the booking line of the Theatre Royal, please tell the System what show you want to see..."

"BERLIN is right? For what night to you want to book a ticket?"

"Is Friday the 12th correct? For what category do you want to book?"

"Is reserve A correct?"

"What category do you want to book?"

"Is reserve B correct?"

"We want to tell you that this system is only made for booking tickets for adults. If you are in another category, then tell so now."

"You will be forwarded to a service representative momentarily, please hold the line..."

*call ended after representative told me she didn't know what I wanted*

Ja, Warteschleifen sind auch in Deutschland nicht angenhem, aber hier sind sie ÜBERALL. Und zudem sagen sie einem erst am Ende dass man sie nicht benutzen kann, klasse...

The Bondi Feeling...

Es besteht kein Zweifel daran dass Stadtteile einen eigenen Charme haben: Man nehme nur Köln Kalk oder Berlin Kreuzberg als Beispiele.

Am anderen Ende des Spektrums findet sich unter anderem Bondi wieder, ein Stadtteil, der seinen ganz eigenen Charme versprüht.
Größtenteils ist er hügelig, und die Küste besteht aus meterhohen Klippen. Wenn man allerdings zum Bondi Beach kommt, sieht das ganze etwas anders aus: Ein langer Sandstrand mit hohen Wellen, der wunderschön weiß ist und idyllisch in einer Senke liegt...
Durch die Straßen fahren Uralt-Karren oder Mega-Jeeps, die Häuser wirken etwas heruntergekommen, aber es passt einfach. Leute laufen in Badehose mit ihrem Surfbrett durch die Straßen, sie haben ja nur 5 Minuten zum Strand!

Auf der anderen Seite eingeschlagene Autorückscheiben, leergeräumte Karren, Polizeiwagen, aber es stört einen nicht, na gut, wir waren auch zu fünft.

Schwimmen ging heute schlecht, hatte noch keine Flip-Flops (ja, ich werde morgen dieses Prinzip über Bord werfen), das kommt am Sonntag!

Und ein Pfannkuchenwettessen kommt dann auch....

Fotos- Bondi Edition!

Heute gibt es wieder Fotos, aber solche, die eher neidisch als alles andere machen dürften, nämlich von dem weltberühmten Bondi Beach!
Der Blogpost folgt bald....

Sydney Bondi Beach

Dienstag, 9. Oktober 2007

Fotos, die Dritte!

Und auch heute wieder ein paar Fotos von Down Under, dieses Mal aus dem Queen Victoria Building und dem Hyde Park! Viel Spaß mit ihnen!

Sydney In Action


Ach ja, dieses Mal gibt es sie auch mit Kommentaren...

Relaxation...

Manchmal, da freut man sich einfach mal nichts zu tun.

Wenn man im Park sitzt, rechts die Bälle der Sportler fliegen, links eine Schulklasse in den Ferien einen Ausflug macht, hinter einem Jogger joggen und vor einem Geschäftsleute hetzen, dann tut es gut in der Australischen Sonne zu liegen, ein wenig James Blunt zu hören und abzuschalten, mal nicht daran denken was es noch zu tun gibt. Oder im Queen Victoria Building vorbeizuschauen, und sich an der Schönheit der Opale zu erfreuen. Sich an den Circular Quay bei Nacht setzen, und die Kulisse genießen, während die Leute um einen strömen. Durch North Sydney gehen und die Jazztöne der Straßenmusiker aufzunehmen, die neben gemütlichen Straßencafes spielen.

Stehenzubleiben, wenn niemand anders es tut, und es zu genießen...

Der Job ist sicher, die Unterkunft auch, einen kleinen Zweitjob in Aussicht, der die Unterhaltskosten drückt, schönes Wetter und ein paar Leute die auch hier bleiben werden und die nicht zu den Bonzenbackpackern gehören, die nur Laptops mit Vista haben und nicht zu arbeiten brauchen...
Deutsches Brot haben wir gefunden, Spekulatius gibt es sogar auch, Müsli ist ebenfalls gekauft, wir sind quasi auf deutschem Staatsgebiet...

Das einzige was fehlt...

Sind die Leute...

Noch mehr Fotos!

Hier ist die zweite Ladung von Fotos, diesesmal ein wenig "Sydney at night"! Nicht wirklich viel, ein Blogpost kommt in den nächsten Stunden, jetzt wird erstmal DEUTSCHES Brot gekauft! Danke nochmal an TInka für den Hinweis, wo es das gibt =).

Sydney bei Nacht

Sonntag, 7. Oktober 2007

Fotos!

Wie versprochen sind hier die Fotos der ersten Ausflüge zusammengefasst. Ich hab bisher noch nicht rausgefunden, wie man Kommentare oder sonstiges zulassen kann (bei den Fotos), allerdings besteht bei diesen Fotos die Möglichkeit, sie herunterzuladen. Viel Spaß damit!

Sydney, Oktober 5-7

Sydneys Stadteile, eine Einführung

Es ist wirklich schwer diese Metropole zu beschreiben, aber zum Glück gibt es ja Stadtteile!
Achtung, man sollte eine Karte zur Hand haben, wie diese hier:

Zum einen gibt es Central Sydney, der Stadtteil, der vielleicht am ehesten mit konventionellen Metropolen zu vergleichen ist: Hochhäuser, ein Business District, aber auch viele Wohngebiete. Etwas südlich hiervon befindet befindet sich Chinatown, eine mittelgroße Ansiedlung, nicht so groß wie die in New York oder Los Angeles, aber im europäischen Vergleich sticht es die anderen aus. Bei Chinatown befindet sich auch der Paddy's Market, eine gigantische Markthalle in der man virtuell alles bekommt, was es an billigen Souvenirs gibt...

Jenseits der Harbor Bridge befindet sich North Sydney, welches sich wiederum aus mehreren Teilen zusammen setzt: Östlich der Harbor Bridge ist eine Siedlung (Kirribilli), welche größtenteils aus Einfamilienhäusern besteht und wirklich wirklich schön ist. Mir fallen nur sehr wenige Orte ein, die die Gemütlichkeit und Besonnenheit dieser Vorstadt besitzen. Es ist hügelig, wie eigentlich in ganz Sydney (deshalb gibt es auch seeeehr wenige Radfahrer, allenfalls mal BMXer), aber wie in einer Vorstadt, und das obwohl die Harbor Bridge nur 50 Meter entfernt ist (Man hört allerdings keinen Laut). In diesem Teil gibt es in einigen Cafes auch Straßenmusiker, bei denen es Sinn macht, einfach zuzuhören. Quasi unter der Brücke gibt es einen Vergnügungspark, den "Luna Park", der lediglich einige Attraktionen für kleine Kinder bietet, von dem aus man aber einen schönen Blick auf die Harbor Bay Area hat.

Westlich von dem Warringah Freeway befindet sich der zweite Hochhausdistrikt Sydneys, dieser ist allerdings ein reiner Finanzdistrikt. Ok, wir haben dort auch einen Aldi gefunden und hey, es gibt sogar Stollen und Spekulatius! Direkt südlich der Harbor Bridge und nördlich von Central Sydney befindet sich "The Rocks", ein Stadtteil der durch kleine, alte Häuser auffällt. Östlich von Central Sydney befindet sich Woolloomooloo, ein etwas eigenartiger Wohnhausdistrikt, bei dem man unweigerlich an Vororte von südamerikanischen Städten erinner wird. Noch weiter östlich befindet sich King's Cross, wo wir leben, welches das Rotlichtviertel von Sydney ist. Südlich hiervon befindet sich Darlinghurst, ein Stadtteil der sich auch durch die chaotische Bebauung auszeichnet, sowie durch das etwas Schmutzige Außenbild.
Nördlich von King's Cross ist Potts Point, wo die Naval Base situiert ist, östlich von der Woolloomooloo Bay. Links hiervon ist die "Domain", die mit der Farm Cove in die Botanic Gardens übergeht, wo sich dann an der Nordspitze auch das Opera House befindet.
Einführung ist diese Liste deshalb, weil sie nur einen kleinen Teil von Sydney abdeckt, mehr folgt bald von Süd- und Ostsydney, also auch dem legendären Bondi Beach und Glebe sowie Zetland!

Tagesrythmus

Manchmal gibt es Leute, die das Prinzip des Zusammenlebens nicht ganz verstehen. Robert und ich sind hier im Eva's in einem Viererzimmer untergekommen, unsere Zimmerkollegen sind ein Australier sowie eine Russin. Der Australier bedarf soweit keiner weiteren Erwähnung was das Thema angeht, da er ebenso wie wir meist um Mitternacht schläft und irgendwann morgens aufsteht. Zudem gibt er einem wirklich nützliche Tipps was einige Sachen angeht, so dass er in den letzten Tagen eine Anlaufstation bot. Da er noch bis zum nächsten Samstag hier ist, werden wir auch weiterhin mit ihm zusammenwohnen.

Der andere Teil unserer Gesellschaft, die Russin, hat es verdient eine eigene Abhandlung zu erhalten: Es ist sehr ungewöhnlich, dass man sich nach 3 Tagen Schlaf immer noch nicht an den normalen Tagesrythmus gewöhnt hat, wie das bei mir der Fall ist. Dies liegt allerdings hauptsächlich daran, dass es verschiedene Faktoren gibt, welche einen vom Schlafen abhalten: Entweder sind es mitten in der Nacht geführte Auseinandersetzungen hinter dem Fenster, welche sich nicht selten des gängigen Vokabulars für eine solche Gegend (red light district) bedienen, oder aber unsere Russin. Ihre Schlafzeiten reichen von ungefähr 4 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags, und sie denkt wohl dass nachts alle so tief schlafen, dass Lautstärke keinen Unterschied ausmacht. Heute zum Beispiel ist sie irgendwann um 4 Uhr wieder in das Zimmer gekommen, dies noch relativ leise. Dann begann allerdings das Schauspiel, welches würdig eines Sketches gewesen wäre:
Zuerst bewegt sie sich ins Bad, mit einem beginnendem Crescendo. Dann kam sie aus dem Bad heraus, schlug die Tür gegen die Wand, und wollte ins Bett gehen. Zu schade nur, dass ihr Bett über meinem liegt...
Wäre ich dort noch nicht wach gewesen, so wäre es auch egal gewesen, da mein Bauch Bekanntschaft mit einem Fuß machte. Oben auf dem Bett angekommen hatte ich die Hoffnung dass das Schauspiel zu Ende sei, allerdings bereitete sie sich mental wohl erst auf den Höhepunkt vor. Kurze Zeit später klingelte ihr Handy, natürlich auf höchster Lautstärke, und da sie nicht im Raum telefonieren wollte, musste sie raus aus dem Zimmer. Ich weiß nicht exakt was passiert ist, aber mit einem Mal kam mir das Sprichwort "Elefant im Porzellanladen" in den Sinn, als es laut krachte und sie direkt vor die Tür fiel (Alkohol wohl nicht ganz unbeteiligt). Also verließ sie das Zimmer, ohne beachtet zu haben, dass man einen Schlüssel braucht um das Sicherheitsschloss zu öffnen. Klopfen, Klopfen Klopfen, allerdings habe ich das nur noch im Halbschlaf mitbekommen. Unser Zimmernachbar hat uns soeben erzählt, dass er eine SMS bekommen hat, in der stand: Please, open door!
Das ist übrigens das größte Problem: Sie versteht so ziemlich null Englisch, wir werden es jetzt mal mit Pictogrammen versuchen...

In anderen Gebieten: Die Suche geht weiter, Fotos lade ich heute Abend (unserer Zeit) hoch, jetzt wird erst einmal ein wenig entspannt, ist ja immerhin Sonntag!

Samstag, 6. Oktober 2007

Preise

Die australischen Preise haben schon so ihre Eigenheiten:
Bananen kosten pro Kilo 2,50 (alles in Euro), Wassermelonen 1,30 und Äpfel 4,50.
10 Liter Wasser kosten 4 Euro, 3 Liter Orangensaft 2.
Shampoo kostet 5, Sonnenmilch 6 (alles normale Größen, und das billigste).
500 Gramm Nudeln 30 cent, Brot hingegen 2,50 (und dieses Brot will niemand essen, wüah).
Ein Kilo Hähnchenfilet kostet 10 Euro, ein Kilo Reis 2 (Basmati).
Die Miete für eine 1-Zimmerwohnung, unmöbeliert, in Sydney: 600 Euro.
Die Miete für ein Bett im Hostel pro Monat: 570 Euro.
Ein 3-Monatsticket für halb Sydney mit Bus und Bahn: 350 Euro.
Ein 3-Monatsticket für ganz Sydney mit Bus, Bahn und Fähre: 500 Euro.
Steuersatz: 29%
Das Gefühl, das man hat, wenn man in das billige Deutschland zurückkomt: Unbezahlbar

Freitag, 5. Oktober 2007

Angekommen

Heute war unser erster brauchbarer Tag in Sydney (gestern waren wir halt wie erschlagen von der Reise Oo) Ich muss sagen: Ich bin wirklich beeindruckt. Das Klima ist wirklich angenehm obwohl die Sonneneinstrahlung sich wirklich anders anfühlt. Wahrscheinlich ist das ne Kopfsache, weil man irgendwo weiß dass diese Strahlen einen ziemlich rösten wenn man nicht aufpasst XD. Die Stadt selber ist vor allem daher bemerkenswert also dass sie auf den ersten Blick völligst undurchdacht erscheint: Ein Hochhaus reiht sich nicht etwa an ein anderes, sondern an eine kleine einstöckige Kirche oder an einen Pub welches wiederum an einen besonders beschilderten Baum grenzt. Von diesen Bäumen gibt’s wirklich viele. Ich denke das passendste Wort für diese Stadt ist alles in allem irgendwo "paradox", aber es ist viel versprechend. Auf das strahlend blaue Wasser und die super Luftquali geh ich mal nicht ein; ich brauch keine Hassmails :P War auch der erste kleine letdown da: Jobangebot bei Eva's haben wir nicht erwischt, ist aber halb so wild; wir finden schon was :P

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Flüge (2)

Über den Wolken, zwischen Bangkok und Sydney.
Naja, so ganz stimmt das nicht, dies ist die Wartehalle. Erstmal bin ich komplett ignorant am "First Class"-Schild vorbeigerannt, was mir sofort andere nachmachten und wodurch die Organisatoren ein wenig verwirrt wurden. Zu diesen Personen zählen: 3 Buddhistische Mönche (nicht aus Burma, zu dunkle Farbe im Umhang), ein westlicher Rentner mit blutjunger Frau, eine Frau mit 3 Kindern sowie 2 Backpacker aus Deutschland. Die Gerüchte, die besagen, dass Billabong überall sind, stimmen soweit. Ok, doch keine Backpacker, eher gut situierte Gelegenheitsurlauber...
Kennt jemand noch den Habitus des geordneten Einsteigens? Richtig, zuerst die hinteren Reihen, und langsam arbeitet man sich nach vorne. Versucht man dies in Frankfurt umzusetzen, so kommt man höchstens bis zum "wir bitten sie sitzenzubleiben" bis sich eine Schlange quer durch den Wartesaal gebildet hat. In Bangkok hingegen funktioniert das Prinzip perfekt, außer dass sie 10 Minuten länger zum Boarden brauchen...
Wenn man wie ich im Flugzeug aus dem Fenster guckt, könnte man glatt denken dass es nur aus Flügeln besteht. Bei meinen gesamten letzten Reisen habe ich immer einen Platz über dem Flügel gehabt, was bei einer Wahrscheinlichkeit von ca. 20% pro Platz schon nicht schlecht ist. Stört allerdings auch nicht, war ja schon immer so.
Links von mir schmale, stille Australier, rechts kein Leck... Perfekt zum Schlafen!, und das kommt direkt nach dem Essen...
Die Speisekarte sagt Chicken Saltimbocca mit Marsalasauce, yummy...
Und ebenso lecker ist es, dazu mindestens 10 Drinks zur Auswahl, nicht schlecht, aber jetzt erstmal pennen...
6 Stunden später:
Ein Blick aus dem Fenster verrät, wie das Australische Outback aussieht: Groß, rot und weitestgehend flach. Viele Seen, wenn auch klein, ab und zu mal ein Fluss. Charakteristisch sind aber die Trails, welche das Land wie Adern durchziehen. Es ist fast so, als hätte jemand mit Freude an der Geometrie gerade Linien gezogen...
Gleich gehts zur Landung, durch den Zoll, und nein, ich habe keine Erde unter meinen Schuhen oder über 10,000$ dabei...

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Bangkok

Ja, auch Bangkok selbst ist interessant, ich habe es nun doch noch einmal schnell gewagt, obwohl mir so jeder davon abgeraten hat, in die Stadt selbst zu fahren. (Soviel zu deiner Frage Lisa, was man sonst noch tun kann ;-) ). Und ich muss ehrlich zugeben dass ich persoenlich bisher an wenigen beeindruckenderen Orten war.

Eigentlich fing es schon mit dem Landeanflug an: Platt. Holland? Scheissdreck gegen diese vollkommene Plattheit. Das einzige am Horizont was sich abhebt sind die Wolkenkratzer der 6,5-Millionen Metropole, die majestaetisch das gesamte Land zu ueberschauen scheint. Ausserhalb der Stadt selbst ist fuer weite Strecken erst einmal nichts, ausser Reisbauern sowie Palmen, kleine Siedlungen, tropische Einoede. Ich bin mit dem Flugzeug ueber kleine Siedlungen von 15 Haeusern geflogen, die einen eingenen Radiomast aber keinerlei Strasse zum Zugang hatten, die von Reisfeldern umgeben waren.

Kleine Huetten, aus Holz, provisorisch quasi. Ich habe mir ein Taxi genommen und wollte nur einmal sehen, wie das ganze von innen aussieht. Und ich muss sagen, dass Robert zum einen mit seiner Aussage recht hat, dass die Luft scheusslich ist. Die gesamte Stadt hob sich unter sonst nahezu blauem Himmel durch die gruen-graue Dunstglocke ab, die sie einschloss.

Das Atmen selbst verkommt zur Tortur, man merkt dass hier nichts gefiltert ist und sehnt sich die sterile, kuehle Atmosphaere des Flughafens zurueck... Und wenn es auch architektonisch ab und an mal interssant ist, so ueberwiegt doch die Impression die man auch in Hong Kong sehen konnte: Die Mehrheit ist nicht beteiligt an der Industrialisierung. Ich war nicht lange dort, aber die kurze Zeit hat gereicht, um mir wieder einmal zu zeigen, was fuer ein Monster der Mensch vor allem gegenueber seinesgleichen sein kann. 12-spurige Autobahnen neben den aermsten Slums. Und ausser direkt in Bangkok und auf den Ausfallstrassen ist von Autos nichts zu sehen.
Meilienweit plattes, oedes, tropisches Land.
Im Flughafen gibt es hingegen Massagen, Fruchtdrinks, scharfes Thai-Essen und Burger King.

Das Land ist gepraegt durch die Monarchie, ueberall am Flughafen und in Bangkok haengen Plakate mit der Aufschrift "Long Live The King!", im Fernsehen in dem Flughafencafe laeuft ein Fernsehprogramm mit unter anderem folgenden Untertiteln: "Even our ears needed water when our whole body was yearning for opium, we dearly sought it".

Clash of cultures? Eher die typische Zweischneidigkeit einer asiatischen Gesellschaft.

Wilkommen im 21. Jahrhundert, willkommen in der Realitaet.

Fluege

Ueber den Wolken, zwischen Frankfurt und Bangkok.
Rate mal, welchen Stift ich benutze...
Fluege haben die eigenartige Eigenschaft, dann angenehm zu sein, wenn kaum andere Leuet an Bord sind. Von Koeln nach Frankfurt waren wir 3 Leute an Bord, ein Geschaeftsmann aus Singapur, einer aus Vancouver und ich als temporaerer Auswanderer. Selten hatte ich mal die Gelegenheit, mich so gut in einem Flieger zu unterhalten, und einige Worte sind haengengeblieben: "When I was young, I could not have done what you are doing today, just because I had to repay my debts to my family. But in the end I was more than happy when I gained my freedom."
Zu Hause...
Er kehrte zurueck, ich verlasse es. Mit diesen Eindruecken dueste ich ueber den Flughafen Frankfurt, um den Anschlussflieger zu bekommen. Abgehetzt, durchgeschwitzt kam ich dort an, um in den ausgebuchten Stahlvogel zu steigen. Und, Murphy laesst gruessen: Jackpot. Ok, ich sitze am Fenster, allerdings sieht die andere Seite der Liste etwas komfortabler gefuellt aus:
Eine Frau sitzt neben mir welche mit allem Respekt nur als adipoes bezeichnet werden kann, so dass ich mein Licht nicht mehr anschalten kann weil ich ansonsten durch Fett bohren muesste. Rechts befindet sich ein Leck in der Belueftungsanlage, so dass der stete Wassertropfen nichtausbleibt. Jetzt werde ich erstmal versuchen zu pennen...
2 Stunden spaeter: Essenszeit!
Kaum steht sie an, schon faengt die Frau neben mir in Franzoesisch an irgendwas von Metabolismus zu labern, hilft ihr trotzdem nicht den Tisch grade zu bekommen da ihr Bauch im Weg ist. Letztendlich darf ausgerechnet ich als Dolmetscher fungieren, da das Bordpersonal kein Franzoesisch kann. Vor mir lallt ein betrunkener Brite "Cheers", das Leck ist repariert.
6 Stunden Schlaf spaeter: Da ist Bangkok, und es gibt Eilles Tee....
to be continued

Dienstag, 2. Oktober 2007

Schwere Gänge

This is it!
Gleich mache ich mich also auf, um mal eben so ans andere Ende der Welt zu jetten, als ob das das selbstverständlichste überhaupt ist.
Wie oft habe ich gehört: Du Glücklicher! Du nimmst dir nen Jahr Auszeit, genieß es!

Irgendwie kann ich das in diesem Moment nicht mehr komplett nachvollziehen. Erst wenn man nahe genug an der Vorderseite der Medaille ist, sieht man die Kehrseite. Es ist, wider erwarten, ein verdammt schwerer Gang...

Alles was ich jetzt noch sagen kann ist: I'll be back! Passt gut auf euch auf, ich werd bald wieder was schreiben, sobald ich im Hostel angekommen bin...
Justus

Packen

Ich kann mich Robert da in einigen Dingen nur anschließen, allerdings überwiegt bei mir klar die Hoffnung nicht nur auf die Zeit dort sondern eben auch auf die Zeit danach...
Heute war es dann soweit zu packen, und irgendwie ist es immer wieder komisch zu versuchen, sein Leben in 2 relativ handliche Behältnisse zu verpacken, und noch viel erstaunlicher ist die Tatsache, dass es klappt.
In solchen Momenten merkt man, dass einem ein simpler Stift oder Krokodile oder ein handlicher, flauschiger Ball wichtiger sind als all die Bücher und Klamotten die man in den Jahren so angesammelt hat. Klar, man bewahrt viel digital auf, aber trotzalledem sind es die Erinnerungen an die Leute, die man mitnimmt und zum Glück nicht nach Wichtigkeit und dergleichen sortieren muss...
Ich habe während des Packens auch ein paar Fotos gemacht, wo man einmal sehen kann wie aus anfänglichem Chaos auf dem Teppich 2 perfekt gepackte Rucksäcke mit meinem Lebensinhalt werden. *bibber* Krasse Vorstellung, aber passt...
Packen
Bis Bald,
Justus

Montag, 1. Oktober 2007

Less than 24 hours

Auch wenn ich das "Glück" habe selten aus der Ruhe (in meinem Falle eher schon Lethargie) zu kommen, muss ich ehrlich sagen, dass es mir erst jetzt wirklich halbwegs bewusst wird, worauf ich mich eingelassen habe und wie schwer es für mich werden wird. Hoffentlich wird es auch ein "Ende" für viele meiner angewohnheiten, da ein Neuanfang vor allem was diese angeht nach einer Zäsur wesentlich einfacher wird.
24 Stunden vor meinem Abflug haben sich also Erwartungen in Hoffnungen, Hoffnungen in Träume und einige aus diesen 3 Feldern in all zu realistische Befürchtungen und Ängste verwandelt.
Tja Papier ist Geduldig, ich hoffe Menschen auch.

Good bye for now,
Robert.