Mittwoch, 7. November 2007

Insight Lane: Melbourne Cup

Da denkt man, man hat nach circa 4 Wochen so langsam eine Idee von den Eigenarten bekommen, und dann kommt hinter der Ecke der nächste Exzess von Australischer Reinnatur:

Der Melbourne Cup.

Ich kam nichtsahnend in das Büro, morgens, leicht eingeschläfert von der Busfahrt, wenn mich mein Nachbar Paul fragt, auf welches Pferd ich denn gesetzt habe.

Pferd? Gesetzt? Hab ich irgendeine Metapher nicht verstanden? Gibt es in Australien komische Redewendungen? Aber wieso spricht dann der gebürtige Engländer davon?

Nein, keine Redewendung, er meinte wirklich Pferde, die Hottehühs die in Deutschland in der Populärkultur höchstens durch das Roddenberg-Derby oder durch die allzu erfolgreiche Nationalmannschaft präsent sind. Hier habe ich in den letzten 4 Wochen auch nichts von ihnen gehört, doch dieses eine Ereignis schafft es, ein ganzes Land in seinen Bann zu ziehen:
Alle Tageszeitungen berichten seitenweise vond er Form der Pferde, die Wettquoten, haben Experten, tausende von Statistiken.
In Melbourne ist der Tag zum offiziellen Feiertag erklärt worden, 120.000 Leute sind vor Ort in der Arena, wenn 24 Pferde 3200 Meter weit laufen.
Damit nicht genug, denn auch auf unserer Arbeit hatten sich die Leute einiges einfallen lassen:

So gab es Raffles und eine Auktion für die Pferde, bei der immerhin 2000 Dollar gesetzt wurden, einfach so.
Einen Wettbewerb für die verrückstesten Hüte und Krawatten.
Bier und Schampus am Mittag, sowie Belgische Pralinen.
Quasi 2 Stunden Pause für ein Rennen, das 4 Minuten dauert.

Viele Leute haben mir gesagt, dass das Rennen letztendlich eine Entschuldigung zum Feiern und Trinken sei, kennt man aus Deutscher tradierter Kultur nur zu gut.

Einige der Fotos die ich hochgeladen habe stellen die Atmosphäre sehr gut dar, eine Weltfirma stoppt.... um Pferderennen zu gucken!

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