Mittwoch, 3. Oktober 2007

Bangkok

Ja, auch Bangkok selbst ist interessant, ich habe es nun doch noch einmal schnell gewagt, obwohl mir so jeder davon abgeraten hat, in die Stadt selbst zu fahren. (Soviel zu deiner Frage Lisa, was man sonst noch tun kann ;-) ). Und ich muss ehrlich zugeben dass ich persoenlich bisher an wenigen beeindruckenderen Orten war.

Eigentlich fing es schon mit dem Landeanflug an: Platt. Holland? Scheissdreck gegen diese vollkommene Plattheit. Das einzige am Horizont was sich abhebt sind die Wolkenkratzer der 6,5-Millionen Metropole, die majestaetisch das gesamte Land zu ueberschauen scheint. Ausserhalb der Stadt selbst ist fuer weite Strecken erst einmal nichts, ausser Reisbauern sowie Palmen, kleine Siedlungen, tropische Einoede. Ich bin mit dem Flugzeug ueber kleine Siedlungen von 15 Haeusern geflogen, die einen eingenen Radiomast aber keinerlei Strasse zum Zugang hatten, die von Reisfeldern umgeben waren.

Kleine Huetten, aus Holz, provisorisch quasi. Ich habe mir ein Taxi genommen und wollte nur einmal sehen, wie das ganze von innen aussieht. Und ich muss sagen, dass Robert zum einen mit seiner Aussage recht hat, dass die Luft scheusslich ist. Die gesamte Stadt hob sich unter sonst nahezu blauem Himmel durch die gruen-graue Dunstglocke ab, die sie einschloss.

Das Atmen selbst verkommt zur Tortur, man merkt dass hier nichts gefiltert ist und sehnt sich die sterile, kuehle Atmosphaere des Flughafens zurueck... Und wenn es auch architektonisch ab und an mal interssant ist, so ueberwiegt doch die Impression die man auch in Hong Kong sehen konnte: Die Mehrheit ist nicht beteiligt an der Industrialisierung. Ich war nicht lange dort, aber die kurze Zeit hat gereicht, um mir wieder einmal zu zeigen, was fuer ein Monster der Mensch vor allem gegenueber seinesgleichen sein kann. 12-spurige Autobahnen neben den aermsten Slums. Und ausser direkt in Bangkok und auf den Ausfallstrassen ist von Autos nichts zu sehen.
Meilienweit plattes, oedes, tropisches Land.
Im Flughafen gibt es hingegen Massagen, Fruchtdrinks, scharfes Thai-Essen und Burger King.

Das Land ist gepraegt durch die Monarchie, ueberall am Flughafen und in Bangkok haengen Plakate mit der Aufschrift "Long Live The King!", im Fernsehen in dem Flughafencafe laeuft ein Fernsehprogramm mit unter anderem folgenden Untertiteln: "Even our ears needed water when our whole body was yearning for opium, we dearly sought it".

Clash of cultures? Eher die typische Zweischneidigkeit einer asiatischen Gesellschaft.

Wilkommen im 21. Jahrhundert, willkommen in der Realitaet.

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