Montag, 29. Oktober 2007

Insight Lane: Das MCA

Kurz vorweg ein Wort über diese neue Kategorie: Sie kann wirklich viele verschiedene Arten von Inhalt beherbergen, von der Beschreibung eines Ortes über die Rezension von Ausstellungen, bis hin zu dem Berichten von Observationen...

Es ist zwar schon etwas her, dass ich im Museum of Contemporary Art war, allerdings soll mich das nicht davon abhalten, davon zu berichten:

Wir alle kennen diese "moderne Kunst", diese verpönte Darstellung des trivialen, wo ein Loch in der Decke oder Fett in einer Ecke als "Kunst" gilt.
Eigentlich war es meine reine Neugier, die mich in das alte Gebäude direkt am Circular Quai führte, und als ich hineinging, dachte ich auch zuerst an die klassische "moderne Kunst": Zerstörte Ikea-Möbel, Kisten, aus Styropor. Wo ist dort die Kunst?
Ich ging also weiter in einen Raum, in dem die Bilder, die allesamt sehr "kühl" waren, weiter bearbeitet worden waren: Ein Text war ausgeschnitten worden, die Lettern lagen noch vor den Bildern.
Sie erzählten Geschichten. Keine fröhlichen, keine netten, eher kühle, teilweise wahnsinnige. Der Raum wirkte.
Und es sollte weitergehen.
Ein Raum, in dem auf wandeinnehmenden Transparenten Chaos und Mord herrscht, wie von einem Kind gemalt. Ein Vogelmensch, der einen anderen isst, ebenfalls gemalt wie von einem Kind. Ekel macht sich breit, und schnell geht der Schritt weiter in die nächste Etage: Australische Kunst. Kann das so schlimm sein?
Auf den ersten Blick nicht, nette Stöcke, Bilder die "fluffig" wirken, Bilder mit Strichen, die einen in das Universum blicken lassen. Aber kurz darauf wird auch hier wieder der Psycho-Unterton deutlich: Riesige Bilder, die zuammengesetzt wirken, auf denen unten "Do you want to be my bitch" steht, die trotz ihrer unangenehmen Aura nicht aufdringlich wirken, sondern schlichtweg... komisch...

Dann ein Raum, in dem viele Zeichnungen ein und derselben schwarzen Box hängen, was einem nach den anderen Räumen auch unheimlich vorkommt...

Also, schnell in den obersten Stock eine Sonderausstellung, Body Double.
Eine Ode an den Körper, die Darstellung wird als Ästhetik gewertet, und doch wirken viele Ausstellungsstücke sowohl anziehend als auch abstoßend... Die zerfließende Frau, der Fuß mit Absatz (wohlgemerkt nur Fuß), der Gang mit Menschenhaaren...

Als ich aus dem Museum hinausging wusste ich, dass ich mir nie eines der Bilder aufhängen würde, aber wohl nochmal hierhin zurückkehren würde, denn auch wenn es eine Gänsehaut erzeugt, so ist es doch gute Kunst. Und nicht nur moderne Kunst...

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