Sonntag, 14. Oktober 2007

Wochenbericht / Bald Tagesbericht!

Es wird dem aufmerksamen Leser aufgefallen sein, dass die Berichte bisher viele Fotos, wenig Alltägliches und viel Absonderliches enthielten. Das ändert sich in diesem Moment.
Jeder Sonntag wird ab nun für die Wochenberichte herhalten, die sich mehr mit dem alltäglichen beschäftigen...

Montag:
Der Montag hatte allein aus dem Grunde etwas weniger Inhalt, da Robert und ich erst um 2 Uhr aufgestanden sind, und wir somit selbst die Russische Landplage hinter uns ließen, was in der Zukunft nicht mehr vorkommen sollte. Nachdem wir uns aufgerafft hatten, haben wir dann auch gegen 4 Uhr unseren Weg angetreten, um herauszufinden, wie das alternative Hostel, welches wir am Abend zuvor rausgesucht hatten, das Victoria’s Budget Accomodation, sich gegen unseren Eindruck vom Eva’s schlagen würde. Wir liefen nun also so gegen 30 Minuten lang durch Sydney, und kamen so in einen Distrikt, der sehr hügelig, sehr Indisch und sehr flach war, Surry Hills. Wir kamen in das Hostel, sahen uns dort um, waren eigentlich soweit positiv überrascht: Die Aussicht auf die gleichen Leute über einen lange Zeitraum um einen herum, wohnliche Gegend (auch wenn es direkt an einer großen Straße war), Internet, Fernsehraum, das alles für einen Preis der 30$ weniger pro Woche als Eva’s, genial!
Unsere Euphorie legte sich allerdings schnell, als uns der Besitzer des Hostels sagte, dass es in 4 Wochen in Privatbesitz übergehen würde und wir damit keinerlei Alternative aufgetan hatten. Er schickte uns dann allerdings eine Straße weiter, wo es das neue Langzeithostel des Besitzers geben sollte, das so genannte Pink House, direkt neben dem Kangoo Backpackers…
Kurz darauf waren wir beim Kangoo Backpackers an, da niemand beim Pink House aufzufinden war. Die Leute dort waren sehr freundlich, allerdings nicht sonderlich kompetent, so konnten sie uns nicht einmal mit solch rudimentären Informationen wie den Zimmergrößen oder Internetanschluss versorgen. Ein Reinfall also…
So erfolglos gingen wir dann Richtung Central Station, wo wir dann auch die ersten der BERLIN-Fotos anfertigten. Da es noch nicht allzu spät war, dachten wir uns, könnten wir doch mal an der Waterfront vorbeischauen, Sydney @ night quasi… Weitere 20 Minuten später, in denen wir einmal quer durch Downtown Sydney liefen, haben wir uns dann mal ein Baskins&Robbins Eis gegönnt, und haben uns zwischen dem Circular Quai und das Opera House gesetzt. Echt cooler Ausblick von dort aus! Kurz daraufhin ging es auch schon wieder ins Hostel zurück, wo wir nur kurz Rapport ablieferten bei den anderen die eventuell an dem anderen Hostel interessiert gewesen wären bevor wir uns wieder auf die Wohnungs- und Arbeitssuche machten.

Dienstag:
Nach dem Vorfall in der Nacht mit der Russischen Lawine von dem ich schon ausführlich berichtet habe (siehe Eintrag Tagesrythmus) begaben wir uns in die Küche, um dort die weitere Vorgehensweise der nächsten Tage zu besprechen. Dort trafen wir dann auf Sören und Marco, zwei Jungs die ungefähr so alt sind wie wir, die sich, wie es sich im Laufe der nächsten Tage herausstellen sollte, ähnliche Pläne gemacht hatten was ihren Aufenthalt hier in Australien anging. Nach einer sehr belustigenden Unterhaltung in der die frischen Anekdoten propagiert wurden machten sich Robert und ich auf, Sydney mal ein wenig von der angenehmeren Seite zu beobachten, und zwar indem wir uns in den Park legten. Wer die Fotos gesehen hat, weiß was Energie dort bedeutete, und unter anderem haben wir gutes Deutsches Brot gefunden sowie Robert eine neue Brille bestellt. Umgeben von Fitnessverrückten haben wir also im Park gelegen, uns mal ein wenig entspannt. Am Abend hingegen hat sich bei uns Ernüchterung breitgemacht was das Projekt Wohnung angeht, denn die Preise sind entweder viel zu teuer oder sie sind komplett unmöbiliert sowie äußert heruntergekommen…

Mittwoch:
An diesem Tag ging es dann nach moderater Aufstehzeit und einem guten Frühstück nach Bondi mit Gregor, Marco und Sören, wo wir aufgrund zu kalter Temperaturen den Coast Walk mit seinen Scenic Viewpoints klar dem Pazifik vorzogen, auch wenn das Wasser mit seinen meterhohen Wellen teilweise doch sehr verlockend aussah. Nachdem ich häufiger zur Raison gerufen wurde, da ich mich hinter die doch sehr läppischen Absperrungen bei den Klippen begab (hallo, wer stellt ein Geländer 5 Meter von der Klippe entfernt auf?), versuchten wir letztendlich doch noch ein wenig die Sonne und den Wind zu genießen. Aufgrund einzelner Personen sind wir allerdings nicht zu dem Friedhof direkt am Pazifik gelaufen, sondern machten uns recht bald auf den Rückweg, da das Hungergefühl doch relativ schnell überhand nahm. Wieder im Hostel angekommen machten wir uns dann auch direkt an das Kochen, wo uns aufgrund eines „Unfalles“ von Robert noch läppische 1,5 Kilo Reis vom Vortag zur Verfügung standen „Robert, wie viel von dem Kilo Reis hast du gemacht?“ „Ähm, alles…“. Es endete damit, dass wir quasi alles in zwei Pfannen kippten, diese randvoll waren und wir Reispfannen Deluxe gegessen haben, und zu viert haben wir auch zwei randvolle Pfannen gegessen, laufen macht hungrig…
Danach ging es auch wieder auf die Zimmer und die Russische Plage war auch dieses Mal ein Grund, ein wenig ehrfürchtig in der Nacht zu sein…

Donnerstag:
Waschtag! Robert und ich gingen am Vormittag nach Sydney, um dort noch einige Sachen zu erledigen, wie unter anderem das Kaufen von Flip-Flops sowie dem Abholen seiner Brille, was allerdings darin endete, dass er mit einem Auge perfekt sah und mit dem anderen mit 3,5 Dioptrin, aber das erzählt er besser selbst… Am Nachmittag wuchteten wir also unsere Wäsche auf das Dach des Eva’s, und während wir dort warteten kamen auch Sören, Marco und deren Zimmergenossen auf das Dach, um uns etwas Gesellschaft zu leisten. Wir versuchten das Deutsche Brot zu essen, allerdings hat Robert es in kürzester Zeit geschafft das vorhandene Messer in seine Einzelteile zu zerlegen, und bald darauf fing das Gewitter auch schon an, und zwar eines von der Sorte wie wir es in Deutschland als unangenehm bezeichnen würden… Der spätere Abend verlief weitestgehend normal, der Aussie im Zimmer wirkte etwas apathisch, die Russische Plage erzählte uns von ihrem Besuch in einer Gay-Bar….

Freitag:
Der Vormittag ging relativ schnell vorbei, eine Menge zum Planen, ein wenig Schlaf nach der kurzen Nacht… Gegen Mittag machten sich Robert und ich allerdings auf, um in Chinatown denn nun endlich ein Bankkonto zu eröffnen, was wir bisher immer elegant verschoben hatten. Dort angekommen wurde ich informiert, dass ich doch bitte meinen Pass und nicht nur meinen Perso bräuchte, aber da die Bank ja heute richtig lange auf habe, 5 Uhr, wäre es ja wohl kein Problem… Ich hetzte nach Kings Cross und zurück, kam rechtzeitig an und eröffnete das Konto. Kurz darauf telefonierte ich mit Sören, und wir verabredeten uns für einen Museumsbesuch am Circular Quai.
Dummerweise kamen wir dort um 5 Uhr an, was hier anscheinend gleichzusetzen ist mit „really late“, denn es war die closing time… Nach einer Visite von den Rocks ging es weiter nach Darling Harbour, wo uns eine nette junge Dame einen Energydrink namens „Mother“ kostenlos anbot. Nach dem Backpackermotto: Es ist kostenlos, du sagst nicht nein! tranken wir sie flugs aus und erwarteten mit Spannung den Effekt.
Der nicht eintrat.
Außer wenn man eine Lust auf Möwenjagd dazuzählt.
Ich ging kurz danach in das Tanztheater BERLIN, mehr dazu im gleichnamigen Eintrag im Blog… Als ich daraufhin allerdings in das Hostel zurückkam, wurde ich auf meine dezent erweiterten Pupillen hingewiesen… DA war der Effekt von Mother! Ich wurde auch danach nicht müde und konnte nach einigem schönen skypen erst gegen 3 Uhr morgens einschlafen. Insgesamt beziffere ich die Nacht allerdings mit circa 3 Stunden Schlaf, aus bekannten Gründen…

Samstag:
Lange Schlafen muss manchmal sein…
Der Trip nach Manly war sehr lohnenswert, denn dort wurde endlich einmal das Wasser getestet! Es ist kalt, ja, aber nicht so kalt wie ein eisiger Wind der obendrüber weht. Das Bodysurfing macht hier einen Riesenspaß, und wir werden sicherlich in Zukunft häufiger mal an den Strand fahren, es entspannt einfach unglaublich. Man sollte auch anmerken, dass Robert und Marco die ersten waren, die im Wasser waren, Sören und ich nahmen eine etwas abwartende Position ein, folgten nach 5 Minuten, in denen die beiden nicht schreiend wieder aus dem Wasser gekommen waren… Ein nettes Abendessen aus Pasta rundete das Erlebnis ab und so gingen alle Beteiligten zufrieden zu Bett..

Sonntag:
Phase 10 wurde ausprobiert! Allerdings wirkt sich starke Sonneneinstrahlung nicht gut auf die Konzentration der Spieler aus, wir alle 4 hatten letztendlich einen doch sehr aufgeweichten Kopf… Das Pfannkuchenessen ist auch über die Bühne gegangen, immerhin circa 10 Pfannkuchen pro Nase…

So, das war der erste Bericht, ich werde versuchen es in Zukunft täglich zu machen, dann ist er auch detaillierter…

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